Ein Same geht auf

Heute, wenn ihr seine Stimme hör, so verstockt eure Herzen nicht.
Hebräer 3,15

Liebe Gemeinde,
Gottes Samenkorn ist in jedem von uns und will sich entfalten.
Öffnen wir uns der lebendigen Kraft, die uns erfüllt

  • in der Zuversicht, dass Gott uns begleitet
  • mit dem Mut, die Herausforderungen zu gestalten und
  • im Vertrauen, dass Gott unsere Gemeinschaft segnet

Gebet

Gütiger, barmherziger Gott,
alles hast Du geschaffen, auch mich,
Du heilst und stärkst, auch mich,
Du ermutigst und rufst in die Nachfolge, auch mich.
Sei Du für mich da.
Jetzt.
Ich brauche Dich.
Deine Barmherzigkeit!

– Alle Sinne richten sich auf Gott –

Du wirkst in jedem von uns,
hast Dein Samenkorn in uns gelegt,
dass es wachse
und sich entfalte.
Segne uns mit Deinem Wirken!

– Alle Sinne richten sich auf Gott –

Du mein Gott,
mein Leben liegt in Deiner Hand,
alles, was mich bestimmen soll,
bist Du,
Deine Barmherzigkeit,
Deine Ermutigung!
Amen.

Biblischer Text des Sonntags: Lukas 8,4-8 (Basis-Bibel)

Eine große Volksmenge versammelte sich um Jesus und aus allen Orten strömten die Leute zu ihm. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis.

„Ein Bauer ging aufs Feld, um seine Saat auszusäen.

Während er die Körner auswarf, fiel ein Teil davon auf den Weg. Die Körner wurden zertreten und die Vögel pickten sie auf.

Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden. Die Körner gingen auf und vertrockneten sofort wieder, weil sie keine Feuchtigkeit hatten.

Ein weiterer Teil fiel zwischen die Disteln. Die Disteln gingen mit auf und erstickten die junge Saat.

Aber ein anderer Teil fiel auf guten Boden. Die Körner gingen auf und brachten sofort hundertfache Frucht.“

Dann rief Jesus noch:

„Wer Ohren zum Hören hat, soll gut zuhören.“

Anregungen

Was klingt von diesen Worten in Ihnen nach?

Wie empfinden Sie dieses Gleichnis? Befreiend? Moralisch? Wirklichkeitsgetreu – was ja, was nicht?

Wie ist für Sie die Pointe?

Was gibt es in diesem Gleichnis, bei dem man „gut zuhören“ muss, was nicht auf den ersten Blick auffällt?

Zuerst wird erzählt, wo der Same keine Chance hat. So ist oft auch unsere Wahrnehmung. Wir leiden darunter, was alles nicht klappt; wo die Alltagssorgen Wichtiges überdecken; wo wir festgefahren sind wie auf einem zertrampelten Weg; oder hart und haltlos wie auf einem Felsen. Doch wenn der Same aufbricht, bringt er vielfältige Frucht. Gott sei Dank!

Das Gleichnis überzieht die Wirklichkeit, eine besondere Art, etwas auf den Punkt zu bringen. Auch ein besonderer Humor. Fallen Ihnen weitere humorvolle Vergleiche von Jesus ein? Und: Wie ist Ihr Humor?

Es ist noch nicht Passionszeit, sondern der zweite Sonntag davor. Dennoch passt ein Passionslied zum Predigttext:

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt –
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Über den Abstand hinweg verbinden wir uns im Gebet,
beten für Menschen, die wir Gott ans Herz legen
und sprechen:

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

 

Wir lassen uns überraschen, in welch wunderbarer Weise sich Gottes Mitgehen und Beistand auf uns auswirken wird.

Seien Sie gesegnet und
bleiben Sie behütet!

Ihre Pfarrern Karin Singha-Gnauck

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