Ungewöhnliche Zeiten – ungewöhnliche Maßnahmen

Nicht nur Deutschland ist im Griff des Virus namens Covid19.

Rücksichtnahme ist gefragt.

Um besonders gefährdeter Menschen willen werden die Sozialkontakte eingeschränkt, Veranstaltungen wurden verboten. Eine „exponentielle“ Infektionsrate soll vermieden werden. Sogar die Gottesdienste aller Religionsgemeinschaften fallen unter das Versammlungsverbot.

Gottesdienste sind ein hohes Gut im Leben der Christen. So war ich zunächst empört, denn mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ließe sich das Risiko gegen Null herunterdrücken.

Aber hier geht es eben nicht nur um die Reduzierung eines Risikos.

Es geht um mehr.

Das Gesundheitswesen soll vor zusätzlichen Überlastungen bewahrt werden, damit auch weiterhin qualifiziert und auf hohem Niveau geholfen werden kann.

Von Verantwortung und Rücksicht auf besonders gefährdete Menschen ist die Rede. Das sind neue Töne, Appelle gegen Egoismus und für solidarisches Handeln. Schön zu hören. Und zugleich erschreckt es, von Hamsterkäufen zu hören. Ob die jetzt gekauften Mengen auch wirklich verbraucht werden oder später dann in den Müll wandert, was zu viel gekauft wurde? Die „Tafel“, die „Arche“, Suppenküchen, Übernachtungscafés, Menschen, die sehr knapp kalkulieren müssen, finden nicht mehr das Notwendige nur, weil viele mal wieder ausschließlich an sich selbst denken.

In Krisenzeiten offenbaren sich Charakterzüge, die sonst versteckt blieben.

 

Wir sind als Christen besonders gefragt.

Zeigen wir, welche Stärke uns unser Glaube geben kann. Behalten wir Gottvertrauen und den Blick für die Nächsten und ihre Bedürfnisse oder Notlagen.

Auch wenn wir unsere Gottesdienste zurzeit nicht feiern dürfen, für Christen gibt es noch den „Gottesdienst im Alltag“. Alles, was wir im Alltag tun oder lassen kann und sollte Gottesdienst sein. Und Gottesdienst ist immer auch Dienst an den Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Insofern ist auch die Abstinenz in Sachen Kontakte ein Teil von Dienst am Nächsten, also auch Gottesdienst.

Jede Krise, ob klein oder groß, ist auch eine Herausforderung für unseren Glauben. Und unsere Geduld und Selbstbeschränkung ist wie ein Gebet des Vertrauens, dass Gott uns hilfreich und tröstend zugewandt bleibt.

Lichter der Hoffnung, wie sie einst im Kirchsaal leuchteten und auf dem nachfolgenden Foto zu sehen sind, mögen Ihnen ein Zeichen der Zuversicht sein.

Als Christen wissen wir uns von Gott behütet und geborgen.

Ich habe als Pfarrer der Daniel-Gemeinde die Absicht, zu den Gottesdienstzeiten den Kirchsaal für einzelne zu öffnen. Ich will dann –bis auf weiteres– als Ansprechpartner da sein, in notwendigem Abstand und verständnisvoller „Nähe“.

Zu 19Uhr am Freitag und zu 10Uhr am Sonntag soll die Daniel-Glocke läuten. Wir laden alle ein, die davon wissen oder die Glocke direkt hören, in sich Fürbitte zu halten und ein Vaterunser zu beten.

Aber auch sonst läutet wie gewohnt die kleine Glocke zum Gebet: montags bis samstags jeweils um 8Uhr, 12Uhr und 18Uhr.

 

Herzlich bitten wir auch, diese Nachricht weiterzusagen.

Wir wünschen allen, die unsere Homepage lesen, dass Gott sie behüte.

Ihr Pfarrer Norbert Zakrzewski-Fischer

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